Kinder
Frühbehandlung im Milchgebiss
Die Behandlung von Kindern erfordert viel Einfühlungsvermögen, Vertrauen und eine angenehme Praxisatmosphäre. Bei einigen Zahnfehlstellungen empfiehlt es sich, bereits im Milchgebiss mit der Korrektur zu beginnen, um eine störungsfreie Gebissentwicklung zu gewährleisten. Eine frühzeitige und regelmäßige Kontrolle ermöglicht es, den optimalen Zeitpunkt für den Beginn der Behandlung ganz individuell festzulegen, um wirkungsvoll auf die wachstumsbedingten Änderungen im Gebiss reagieren zu können.
Zu den häufigsten Maßnahmen der Frühbehandlung zählen:
- das Abstellen von schlechten Angewohnheiten - sog. "Habits" - wie z.B. Daumenlutschen, Lippenbeißen, Zungenpressen
- das Verschließen eines frontal offenen Bisses
- die Korrektur eines Kreuzbisses sowohl im Seitenzahn- als auch im Frontzahnbereich
- Offenhalten von Zahnlücken mit einem sog. Platzhalter, wenn ein Milchzahn vorzeitig verloren gegangen ist
Behandlungen im Wechselgebiss
Die Übergangsphase, in der Milchzähne durch nachkommende bleibende Zähne ersetzt werden, nennt man Wechselgebiss. In dieser Phase erfolgen therapeutische Schritte in der Regel mit herausnehmbaren Zahnspangen wie Einzelplatten oder funktionskieferorthopädischen Apparaturen, wie z.B. einem Bionator im Rahmen einer ganzheitlich orientierten Kieferorthopädie, die sich das natürliche Wachstum des Kindes zunutze machen.
Zu den häufigsten Maßnahmen zählen hierbei:
- gekippte Zähne wieder in die Zahnreihe einordnen
- Überstellung von einzelnen Zähnen, die im Kopf- oder Kreuzbiss stehen
- Platz für die nachfolgenden Zähne schaffen
- Korrekturen von Kieferfehlstellungen, wie beispielsweise dem Rückbiss
Behandlung im bleibenden Gebiss
Im bleibenden Gebiss erfolgt eine Behandlung meistens mit einer festsitzenden Zahnspange ("Multiband" oder "Brackets"), mit deren Hilfe es möglich wird, bestimmte Anomalien und Gebissfehlstellungen zu korrigieren. So können nur festsitzende Geräte die Zähne samt Wurzel, also "körperlich" bewegen, die Achsenrichtung der Wurzel bestimmen und Zähne drehen, verlagern oder auch in ihrer Lage verkürzen.
Beispiele für therapeutische Maßnahmen in dieser Phase sind:
- Korrekturen von Rotationen und Achsenfehlstellungen der Zähne
- Einordnung verlagerter Zähne
- Korrektur von tiefen und offenen Bissen durch Verlängern oder Verkürzen einzelner Zähne
- Schließen oder Öffnen von Lücken
Neben den standardmäßig verwendeten silberfarbenen Brackets können alternativ auch ästhetisch ansprechende, zahnfarbene Keramikbrackets geklebt werden, die sich selbst bei längerer Tragezeit nicht verfärben, da das Material im Gegensatz zu Kunststoffbrackets keine Farbstoffe aus der Nahrung aufnimmt.